Entsprechend den Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie führt das Land Steiermark – so wie auch die anderen Bundesländer – Abflussuntersuchungen durch, mit deren Hilfe das Abfluss- und Überflutungsverhalten eines Fließgewässers bzw. Gewässersystems ermittelt wird. Zum Einsatz kommen dabei moderne computergestützte Erhebungs- und Berechnungsverfahren wie beispielsweise Laserscanning, Niederschlags-Abfluss-Modellierung, Hydrodynamische 2D-Abflusssimulation. Ausgewertet werden die Simulationen für Abflussereignisse mit 30-, 100- und 300-jährlicher Auftrittswahrscheinlichkeit.

Auf Basis der Ergebnisse wird ein Gefahrenzonenplan erstellt, der das Gefährdungspotential bei extremen Hochwasserereignissen darstellt. Das gegenständliche Los ABU/GZP VIII – Mur (PG1) erfasst den gesamten Murabflussraum zwischen der Straßenbrücke stromab des KW Mellach (Fkm 166,2) bis zur A9-Autobahnbrücke bei Spielfeld (Fkm 138,0). Der HQ100-Hochwasserabfluss der Mur entwickelt sich in diesem Fließabschnitt von 1.400 m³/s bis auf 1.750 m³/s. Im Untersuchungsbereich liegen die Mur-Kraftwerke Lebring, Gralla, Gabersdorf, Obervogau und Spielfeld, die ebenfalls mitmodelliert wurden.